Epistula 1, 9

Septimius, Claudi, nimirum intellegit unus,
quanti me facias; nam cum rogat et prece cogit,
scilicet ut tibi se laudare et tradere coner,
dignum mente domoque legentis honesta Neronis,
5 munere cum fungi propioris censet amici,
quid possim uidet ac nouit me ualdius ipso.
Septimius, lieber Claudius, versteht wohl als Einziger wirklich,
wie viel du dir aus mir machst; denn jedesmal wenn er fragt und mich durch seine Bitten zwingt,
dass ich versuche, ihn dir gegenüber zu loben und ihn dir zu empfehlen,
dass er der Bekanntschaft und des Hauses des Ehrbares auswählenden Nero würdig sei,
wenn er glaubt, ich führte den Dienst eines nahestehenden Freundes aus,
dann sieht er genauer, was ich kann, und kennt mich besser als ich selbst.

Multa quidem dixi cur excusatus abirem,
sed timui mea ne finxisse minora putarer,
dissimulator opis propriae, mihi commodus uni.
Vieles hab ich jedenfalls gesagt, warum ich mich entschuldigen und verschwinden müsse,
aber ich fürchte, dass er merkt, dass ich meine Möglichkeiten kleiner dargestellt habe,
als einer, der seine Macht verbirgt, um nur für sich allein zu sorgen.

10 Sic ego, maioris fugiens opprobria culpae,
frontis ad urbanae descendi praemia. Quodsi
depositum laudas ob amici iussa pudorem,
scribe tui gregis hunc et fortem crede bonumque.
So bin ich, um der Schande einer größeren Schuld zu entgehen,
herabgestiegen zu den Annehmlichkeiten städtischen Anscheins. Wenn du aber
gut findest, dass ich wegen der Bitten meines Freundes meine Zurückhaltung ablege,
dann schreibe ihn deiner Anhängerschaft zu und glaube mir, er ist tapfer und anständig.

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