Lykaon

Die Geschichte von Lykaon gehört in die früheste Zeit der Menschheitsgeschichte, wie sie in der griechischen und römischen Mythologie erzählt wird. Zu dieser Zeit herrschte auf der Erde das Geschlecht der „eisernen Menschen“, eine finstere, böse Horde.

Juppiter hatte natürlich auch irgendwann gehört, dass diese Menschen ziemlich grausame und schreckliche Wesen seien. Um sich selbst zu überzeugen, verwandelte er sich in Menschengestalt und ging auf die Erde, um sich ein wenig umzusehen. Nach einer längeren Wanderung kam er in Arkadien an – in der Gegend von Athen. Hier wollte er sich inkognito umschauen und die Menschen kontrollieren.

Aber weil Juppiter nun einmal ein Gott war und gerne wie ein Gott verehrt werden wollte – und vielleicht auch relativ schlecht darin war, sich zu verstellen -, gab er den Menschen hier und da trotzdem ein Zeichen, dass ein Gott in der Nähe sein könnte, und die meisten beteten ganz brav.

Lykaon allerdings, der Herrscher Arkadiens, machte sich darüber lustig und wollte den Wanderer gerne auf die Probe stellen, um herauszufinden, ob der wirklich ein Gott wäre. Eigentlich wollte er sich wohl nur über den tattrigen alten Wanderer lustig machen. Er war sich sicher, dass der alte Mann kein Gott war.

Lykaon hatte nun zufällig Geiseln in der Nähe, weil er gerade eine Stadt in der Nähe im Krieg besiegt hatte und eben Geiseln mitgenommen hatte. Einen davon ließ er ermorden, zerlegen und für den Gast braten. Dann servierte er Juppiter dieses etwas sonderbare „Arkadische Geschnetzelte“.

Als er nun dem verkleideten Juppiter das Essen servierte, fiel der vor Schreck fast vom Stuhl; dann wurde er zornig. Er ließ in Blitz und Donner das Haus einstürzen. Lykaon schaffte es aber, sich aus den Trümmern zu befreien, und floh vor Juppiter; der war aber noch nicht fertig mit Lykaon: Er murmelte einen Fluch und – zack – wurde Lykaon in einen Wolf verwandelt, der hilflos in die Wälder verschwinden musste.

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Lykaons Verwandlung. Druck von 1589.

Juppiter war an dieser Stelle allerdings immer noch nicht fertig. Weil er so entsetzt darüber war, zu was diese Menschen fähig waren – das war ja immerhin Kannibalismus! -, beschloss er, kurzerhand alle Menschen in Haftung zu nehmen, und – zack – ließ die ganze Menschheit in einer riesigen Sintflut ertrinken

Nur Deukalion und Pyrrha, zwei der eisernen Urmenschen, überlebten durch einen Zufall – aber das ist eine andere Geschichte.

Ein Kommentar

  1. Hallo! Auf der Suche nach Inspiration für meine nächste Einheit zu Ovid stoße ich auf eure Seite und ALFA. Der erste Eindruck ist super. Leider habe ich im Augenblick zu wenig Zeit, mich mit Muße einzulesen. Ich versuche, das Tool für die Rückgabe (hoffentlich noch vor den Ferien) meiner KA2 in JG. 6 zu nutzen und gebe dann noch mal Feedback!

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