Fragen und Antworten

Ein Internet-Vokabeltrainer?

Der Vokabeltrainer von lateinlehrer.net ist ein reines Internet-Programm. Ein Internetzugang genügt, um seine Vokabeln an jedem Computer, Handy und Tablet zu lernen. Durch die sehr geringe Datenmenge bei jeder Übertragung (ca. 2KB pro Seitenaufruf) ist der Vokabeltrainer auch für Mini-Datentarife, zum Beispiel auf dem Handy, geeignet. Trotzdem muss man auf die Vorteile eines „echten“ Vokabeltrainers nicht verzichten: man erhält eine persönliche Vokabelkartei, die nach einem datenbankoptimierten Karteikastensystem arbeitet. Wie das genau funktioniert, steht ganz am Ende der Anleitung.

Kostet das irgendwas?

Nein. Lernmaterial und Lernsoftware muss meiner Meinung nach allen Schülern zur Verfügung stehen – egal, wie viel Geld die Familie dafür aufbringen kann.

Kann ich damit nur Latein lernen?

Nein. Der Vokabeltrainer funktioniert wie ein echtes Karteikartensystem; du kannst draufschreiben, was du willst. Es gibt eine integrierte Funktion, um mehrere verschiedene Schulfächer unterscheiden und getrennt lernen zu können.

Anmeldung

Es gibt einen Test-Account zum Ausprobieren:

Benutzername und Passwort lauten „lateinlehrer“.

Um den Vokabeltrainer richtig benutzen zu können, solltest du dich trotzdem besser selbst einmal anmelden. Dazu musst du deine Email-Adresse angeben. Du bekommst dann wenig später eine Email, in der du einen Bestätigungslink findest; mit diesem kannst du zeigen, dass deine Emailadresse echt ist (das muss leider sein, um maschinelle Anmeldungen zu verhindern). Danach kannst du dich sofort mit deinem Benutzernamen und Passwort in das Programm einloggen.

Die wichtigsten Knöpfe

Am oberen Rand des Vokabeltrainers gibt es ein paar Knöpfe. Die sind sehr praktisch:
?: zeigt die Hilfe an
↫: springt zurück auf die Startseite
x: loggt dich aus und springt zurück auf die Login-Seite

Vokabeleingabe

Wenn du das Programm zum ersten Mal startest, wirst du zuerst ein paar Vokabeln anlegen wollen, die du später lernen möchtest. Dazu klickst du auf „Eingeben“. Nun musst du zuerst noch einen Namen für das Fach festlegen, das du lernen willst. Dazu klickst du auf das kleine Sternchen neben dem leeren Auswahlfeld und gibst dann in die Textzeile, die erscheint, den Namen des Fachs ein, zum Beispiel „Latein“ (aber ohne Anführungszeichen). Dann gibst du das erste Wortpaar ein.

Kann man Vokabeln automatisch eingeben?

Ja, das ist möglich. Es gibt eine Import-Funktion, mit der du vorgegebene Vokabellisten importieren und benutzen kannst, als hättest du sie selbst eingegeben. Diese Vokabellisten wurden mit dem Vokabelheftgenerator, den es auch auf lateinlehrer.net gibt, aus lateinischen Texten erzeugt und sind nach Werken sortiert (zum Beispiel: Ciceros erste Rede gegen Catilina). Wenn man sich also in der Schule mit einem bestimmten Autor beschäftigt, kann man eine Liste der häufigsten Vokabeln bei dem Autor herunterladen, um sich auf die Klausur oder die Beschäftigung mit dem Text vorzubereiten.

Wo finde ich die Vokabellisten zu meinem Schulbuch?

Vokabellisten aus Schulbüchern oder kommerziellen Grundwortschätzen stehen unter urheberrechtlichem Schutz; daher dürfen sie nicht frei im Internet angeboten werden. Diese solltest du also lieber von Hand eingeben – dabei lernst du sie auch gleich!

Vokabeln lernen

Wenn du auf „Lernen“ klickst, werden automatisch die heute fälligen Vokabeln abgefragt. Du erhältst außerdem einmal am Tag eine Email-Erinnerung, die dich informiert, wie viele Vokabeln du heute wiederholen solltest. Diese Erinnerung kannst du auch abschalten, falls du sie nicht erhalten möchtest; ich empfehle es dir aber sehr.

Verwaltung

Der Verwaltungsbereich ist dazu da, dass du deine Vokabeln ändern kannst, falls du etwas falsch geschrieben hast, und sie löschen kannst, wenn du bestimmte Vokabeln aus irgendeinem Grund nicht mehr brauchst. Du wählst oben ein Fach aus und kannst dir die Vokabeln dann nach verschiedenen Kriterien sortieren lassen.

δ: Hier wird angegeben, wann die jeweilige Vokabel wieder abgefragt wird.

✓: Das Häkchen steht dafür, wie oft du eine Vokabel schon richtig beantwortet hast, also für die Kartei, in der sie sich befindet.

Für Neugierige: Wie funktioniert das Karteisystem?

Der Vokabeltrainer von lateinlehrer.net arbeitet nicht mit einem klassischen System mit ein paar Karteien, sondern hat dank der Vorteile einer echten Computerdatenbank eine viel genauere Sortiermethode, die auf zwei Werten beruht: dem Karteiwert und dem Abfragetermin. Dabei wachsen die Abstände zwischen den Abfragen immer weiter, während Vokabeln, die man nicht gekonnt hat, öfter wiederholt werden. Dieses Konzept beruht u.a. auf der Vergessenskurve nach Ebbinghaus und wird auch von kommerziellen Vokabeltrainern angewandt.

Den Karteiwert kennt man vom klassischen Karteikasten. Wenn du deine ersten Vokabeln anlegst, bekommen sie den Karteiwert 0 zugewiesen.

Nun lernst du die Vokabeln einige Male. Manche hast du gut gekonnt, manche nicht. Diejenigen, die du wusstest, erhalten bei jeder richtigen Beantwortung eine Erhöhung des Karteiwerts; diejenigen, die du nicht wusstest, erhalten eine Senkung des Karteiwerts.

Beispiel:

Vokabel wird angelegt → Karteiwert 0
→ richtig → Karteiwert 1
→ richtig → Karteiwert 2
→ falsch → Karteiwert 1
→ richtig → Karteiwert 2
→ richtig → Karteiwert 3
→ richtig → Karteiwert 4 usw.

Hier sieht man Kartei 0 (ganz links, gerade erst eingegeben) bis Kartei 8 (ganz rechts, vollständig beherrscht). Das Programm gibt zusätzlich Hinweise, ob es sinnvoll ist, neue Vokabeln einzugeben, oder ob du besser erst deine vorhandenen Vokabeln besser lernen solltest.

Bei jeder Abfrage wird zusätzlich der Abfragetermin errechnet. Das ist die Zahl, die bestimmt, wann eine Vokabel wieder abgefragt wird. Der Abfragetermin bleibt gleich, wenn du eine Vokabel nicht wusstest, sodass sie in derselben Runde nochmal abgefragt wird. Wenn du sie wusstest, berechnet sich der neue Wert mit der Formel:

neuer Abfragetermin = Abfragebasis^Karteiwert + alter Abfragetermin

Die Abfragebasis ist standardmäßig 3. Ab Version 1.4 des Vokabeltrainers kann diese Zahl verändert werden. Der Effekt einer hohen Zahl ist in erster Linie, dass du seltener abgefragt wirst. Wenn man sehr viele Vokabeln lernt, ist ein höherer Wert sinnvoll, um eine zeitliche Entzerrung des Lernstoffs zu erreichen. Wenn man hingegen nur selten Vokabeln eingibt, ist eine niedrige Zahl sinnvoll.

Beispiel für Abfragebasis 3:

Vokabel wird am 23.11.2012 angelegt → Karteiwert 0
→ richtig → Karteiwert 1 und erneute Abfrage in (3^1) 2 Tagen = 26.11.2012

Vokabel wird am 26.11.2012 erneut abgefragt → Karteiwert 1
→ richtig → Karteiwert 2 und erneute Abfrage in (3^2) 9 Tagen = 05.12.2012

Vokabel wird am 05.12.2012 erneut abgefragt → Karteiwert 2
→ richtig → Karteiwert 3 und erneute Abfrage in (3^3) 27 Tagen = 01.01.2013

Der Sinn der Sache: die Abstände werden immer größer, je besser du eine Vokabel kannst. Die Werte werden für jede Vokabel einzeln gespeichert; dadurch musst du z.B. nicht immer wieder – wie im Vokabelheft – die ganze Lektion 15 lernen, sondern nur die Worte wiederholen, die dir schwer gefallen sind. Dadurch lernst du die schwierigen Vokabeln öfter und die leichten Vokabeln seltener – das spart viel Zeit. Nach einigen Runden, in denen du eine Vokabel gewusst hast, ist der Abfragetermin so weit weg, dass du die Vokabel wahrscheinlich so schnell nicht wiedersiehst. Hast du eine Vokabel acht mal richtig beantwortet, wird sie nicht mehr abgefragt.

Immer dann, wenn es dir langweilig wird, weil du die Vokabeln schon kannst, die das Programm dich fragt, ist ein guter Zeitpunkt, um ein paar neue Vokabeln einzugeben. Wenn du die Abfragen, an die das Programm dich erinnert, immer durchführst und die Vokabeln aus dem Schulbuch regelmäßig einträgst, solltest du keine Probleme mit dem Vokabellernen bekommen.